Nun bin ich, Katherina, schon seit über 2 Wochen in Arusha und konnte dank Spendengeldern und Mitgliedsbeiträgen schon einiges erreichen.
Bereits in der ersten Woche hatte ich mit Elizabeth und Psteen erste Gespräche zu den Zielen des Vereins. Schulungen der Nanny’s und Kinder unterstützen, die zurück in ihre Familien sind, steht bei uns ganz oben auf der Agenda. Bei dem Gespräch stellte sich heraus, dass es in Arusha ein Training für Nanny’s ab dem 15.10. geben sollte. Wir hatten daher nicht mehr viel Zeit Entscheidungen zu fällen, entschieden uns aber schnell, dass wir gerne vier Nanny’s die Möglichkeit geben wollten, am Training teilzunehmen. Gesagt, getan. Und ich freute mich sehr zu hören, dass auch die Nanny’s unsere Idee toll fanden. Bereits in der ersten Woche besuchten wir sie bei dem Training und sie berichteten, dass es ihnen viel Spass macht und sie viel Nützliches für die Arbeit im Cradle mitnehmen können.
Unser zweites wichtiges Anliegen ist die Förderung der Kinder, die wieder zurück in die Familien sind. Teilweise zurück beim leiblichen Vater oder anderen Verwandten, die sich nun um die Kleinen kümmern. Wir besuchten insgesamt 9 Kinder bzw. Familien zu Hause. Jedes Mal brachten wir eine kleine Spende an Essen mit. Diese Besuche gingen mir teilweise sehr nahe, da die familiären Situationen nicht immer einfach sind. Die Kinder leben größtenteils in großer Armut. Als Beispiel möchte ich von Elinami berichten. Elinami ist 12 Jahre alt und lebt zusammen mit ihrer Mutter und ihrer kleineren Schwester in einer einfachen Hütte weit ab von der Straße, die noch mit dem Auto befahren werden kann. Der Vater ist vor einigen Jahren verstorben. Der Weg zu ihrem zu Hause führt über eine wackelige Brücke und recht steile Straßen. Die Hütte hat ein undichtes Dach, was bis zur nächsten Regenzeit unbedingt repariert werden muss. Im Gespräch mit der Mutter stellte sich heraus, dass Elinami seit über einer Woche nicht in der Schule war, weil sie krank sei. Wie krank, wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht. Das Mädchen hatte bis vor 2 Jahren einen Sponsor, durch den sie zur Schule gehen konnte. Dieser ist leider abgesprungen. Da die Schule aber davon ausgeht, dass es irgendwann wieder einen Sponsor geben wird, darf sie weiterhin zur Schule gehen, welches uns erstmal sehr freute. Wir entschieden direkt vor Ort der Mutter Geld für das Krankenhaus zu geben. Die Mutter konnte nicht fassen, was passierte. Sie sagte es sei ein Wunder und ihre Gebete wurden erhört. Zum Abschied gingen wir nochmal alle gemeinsam in die Hütte, denn sie wollte beten. Ich hatte große Mühe nicht zu weinen, da mich das Ganze emotional sehr ergriffen hatte.
Zwei Tage später bekam ich dann endlich die Nachricht, dass die Kleine ihre notwendige Medizin bekommen konnte. Es heißt sie habe Typhus, Malaria, Amöbe und eine Harnwegsentzündung. Halleluja. Sobald ich wieder in Arusha bin, werde ich diese Familie erneut besuchen. Da im Cradle letzte Woche das Dach erneuert wurde und nun die alten Dachplatten nicht mehr genutzt werden, hoffe ich, dass man diese noch gut bei der Familie auf dem Dach installieren kann. Dazu werde ich euch auf dem Laufenden halten.
Ganz herzlich möchten wir uns bei den Spendern bedanken, die es uns ermöglichen den Menschen hier vor Ort direkt zu helfen. Ohne viel Tamtam und große Umwege kommt die Hilfe dort an, wo sie am meisten gebraucht wird. 🙂
Ganz lieben Dank und schöne Grüße aus Tansania
Katherina