Wasserversorgung für eine Grundschule in Kabaale-Ssanje
Wasser – unser Lebenselixier. Unser Körper besteht zu 50 bis 65% aus Wasser. Ohne regelmäßigen Nachschub kann unser Körper nicht richtig funktionieren und das schlägt sich dann ebenfalls auf unsere Konzentration nieder. In einer Grundschule sind die Kinder natürlich umso mehr auf gute Konzentration angewiesen.
Während eines Aufenthaltes in Uganda sind wir auf die Grundschule im kleinen Kabaale-Ssanje aufmerksam geworden. Kabaale-Ssanje liegt im Süd-Westen von Uganda und hat ungefähr 5.000 Einwohner. Es liegt ca. 5 km östlich von der Hauptstraße, die von Ugandas Hauptstadt Kampala bis nach Tansania führt.
Die Schule verfügt über einen Kindergarten und die Klassen 1 bis 4 werden dort unterrichtet. Die Schule besteht aus zwei Gebäuden, in denen der Unterricht stattfindet. Auf dem Schulgelände befinden sich ebenfalls Latrinen für die Kinder und für die Lehrkräfte. Derzeit besuchen 170 Kinder die Schule, die von 10 Lehrkräften unterrichtet werden.
Der Zugang zu sauberem Wasser ist für die Kinder sehr wichtig. Im Distrikt Kyotera, zu dem auch Kabaale-Ssanje gehört, haben die Menschen nur selten Zugang zu sauberem Wasser. Die Menschen nehmen das notwendige Wasser zum Kochen, für die Körperhygiene oder auch zum Trinken überwiegend aus weit entfernt liegenden Brunnen oder offenen, kleinen und stark verschmutzen Wasserstellen. In der Trockenzeit, die bis zu 5 Monate andauern kann, steht zudem nicht ausreichend Wasser zur Verfügung. Die SchülerInnen, die meist vor der Schule das Wasser für die Familie holen, müssen in dieser Zeit noch weitere Wege zurücklegen.
Ende 2017 wurde durch den nationalen Wasserversorger ein Brunnen in Kabaale-Ssanje gebohrt, der die Wasserversorgung sicherstellen sollte. Nach einem Besuch in dem Dorf Ende 2019 haben wir leider festgestellt, dass dieses Projekt nicht weiter verfolgt wird. Der neu errichtete Brunnen wurde zudem nicht auseichend abgesichert, sodass die spätere Funktionsfähigkeit gefährdet ist. In Zukunft ist es geplant, das Dorf an das öffentliche Wassernetz anzuschließen. Wann dies soweit sei, ist unklar.
Bis es also dazu kommt, dass Kabaale an das öffentliche Netz angeschlossen wird, soll der Schule Wasser über die Sammlung von Regenwasser zur Verfügung gestellt werden.
Um bessere Bedingungen und einen sicheren Ort zum Lernen für die Kinder zu schaffen, sollen folgende Maßnahmen getroffen werden:
- Umzäunen des Schulgeländes, damit das in der Umgebung grasende Vieh von den Unterrichtsgebäuden fern bleibt
- Aufstellen von Wassertanks an den Seiten der Unterrichtsgebäude, um das Regenwasser aufzufangen
- Erneuern der Dachflächen, um sicherzustellen, dass keine Schadstoffe durch die Oberflächen der Dächer in das Wasser gelangen
- Anbringen von Regenrinnen und Installation eines sogenannten „First-Flush“-Systems.
- Verputzen der Außenwände der Schulgebäude, um sie witterungsbeständiger zu machen und ggf. kindgerechter zu gestalten
- Aufstellen von Wasserfiltern um Wasser zum Trinken zur Verfügung zu stellen
- Aufstellen von Handwaschstationen für die notwendige Hygiene nach der Toilette und vor dem Essen
Vor Ort arbeiten wir mit einer ortsansässigen Nichtregierungsorganisation (NGO) namens Celebrate Hope Ministries zusammenarbeiten. Der Projektpartner kennt sich vor Ort sehr gut aus und übernimmt die Kommunikation zwischen uns und den Dorfbewohnern. Nähere Informationen zu der NGO sind unter www.celebratehopeministries.com zu finden. Durch eine langjährige Kooperation mit dem Projektpartner wissen wir, dass wir ihm voll und ganz vertrauen können und dass das Projekt auch ohne unsere Anwesenheit gut umgesetzt werden kann.
Ziel des Projektes ist es, den Kindern sauberes Wasser zur Verfügung zu stellen und damit bessere Lernbedingungen zu schaffen. Wir hoffen zudem, dass dadurch wasserführende Krankheiten verringert werden können und die Kinder seltener aufgrund von Krankheiten von der Schule fernbleiben.
Zur Nachhaltigkeit des Projektes sollen Schulungen mit den Kindern und LehrerInnen zum Thema „Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH)“ sowie Wasserqualität und Wassertests durchgeführt werden. Wir hoffen, dass dort vermitteltes Wissen auch weiter in die Familien getragen wird. Des Weiteren werden ausschließlich lokal übliche Materialien und Herstellungstechniken verwendet, für die das nötige Know-How vorhanden ist.